anwenderreportage

Ceratizit Dragonskin: Drachenhaut im Test

Murauer prüfte die neuen Geometrien und Beschichtungen von WNT auf Herz und Nieren: Im Vorfeld zur Produkteinführung der Dragonskin-Serie von WNT wurden die neuen Wendeschneidplatten im Rahmen einer europaweiten Markterprobung getestet. Für die Drehbearbeitung stellte die Murauer GmbH & Co KG die Testumgebung dar und prüfte die neuen Geometrien und Beschichtungen auf Herz und Nieren. Autor: Georg Schöpf / x-technik

Hermann Murauer sen.
Seniorchef der Murauer GmbH &Co KG

„Als Lohnfertiger steht für uns die Zuverlässigkeit der eingesetzten Werkzeuge an oberster Stelle. Deshalb vertrauen wir schon seit über 15 Jahren auf die kompetente Beratung und schnelle Lieferung seitens WNT.“

Seit über 300 Jahren gibt es eine Schmiede in Höhnhart im westlichen Oberösterreich. Diese ist seit jeher im Besitz der Familie Murauer. Anfänglich wurden hauptsächlich Reparaturen für die umliegende Landwirtschaft durchgeführt, doch im Laufe der Jahre entwickelte sich die Murauer GmbH & Co KG zu einem Hersteller von landwirtschaftlichen Anhängern und Ackergeräten. Im Jahre 1972 begann man zudem mit der Herstellung von Stützrädern für landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge. Mittlerweile bedient das Unternehmen mit diesen Produkten 90 Prozent des österreichischen Marktes und exportiert auch nach Deutschland und in die Schweiz.

Seit 1982 bedient man sich bei Murauer der CNC-Technologie, mit dem Schwerpunkt CNC-Drehen. „Als eines der ersten Unternehmen in Österreich führten wir damals eine CNC-Drehmaschine mit Stangenlader ein“, erinnert sich Hermann Murauer sen. an diese Anfangszeit in der CNC-Technik. Dies begründete auch den Einstieg in die Lohnfertigung. Stetiges Wachstum führte zu einem Maschinenpark von mittlerweilen 27 CNC-Drehmaschinen der Marken Traub und EMCO. Zusätzlich verfügt das Unternehmen über drei Trumpf-Laser und zwei Trumpf Abkantpressen für die Blechbearbeitung. „Und dabei bleibt es nicht. Anfang 2015 kommt noch eine Rohr-Laserschneidanlage dazu“, freut sich der Seniorchef.

Im Bereich der Lohnfertigung überzeugt das Unternehmen seine Kunden durch Flexibilität und Schnelligkeit bei der Abwicklung von Aufträgen in Losgrößen von 50 bis 50.000 Stück. „Unsere treuesten Kunden beliefern wir seit über 40 Jahren. Damals haben wir die Teile noch mit Traktor und Anhänger ausgeliefert“, schildert Murauer sen. schmunzelnd. Dabei agiert das Unternehmen im Wesentlichen in den Bereichen Landmaschinen und Fahrzeugbau.

Übersichtliches Werkzeugkonzept

Bei Murauer hat man früh erkannt, dass eine konsequente Werkzeugstrategie ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist. „Uns ist wichtig, dass die Mitarbeiter in der Werkzeugauswahl den Überblick behalten können. Darum versuchen wir möglichst viele Bearbeitungsschritte, mit einer geringen Varianz an Werkzeugen abzuwickeln. Da bietet uns WNT sehr gute Möglichkeiten“, beschreibt Hermann Murauer jun., Geschäftsführer des Unternehmens, deren Werkzeugkonzept.

Zur diesjährigen AMB hat die im bayerischen Kempten ansässige WNT Deutschland GmbH ihre neue Dragonskin-Serie vorgestellt. Im Vorfeld zur Produkteinführung wurden auch Feldtests durchgeführt, um die neuen Werkzeuge optimal an die Bedürfnisse der Kunden anzupassen. Dafür greift der Werkzeughersteller auf langjährige Partner zurück, mit denen sie anhand von Demowerkstücken Vergleiche mit eigenen aber auch Wettbewerbswerkzeugen durchführen.

Die Zusammenarbeit zwischen Murauer und WNT besteht nun schon seit über 15 Jahren. „Die Firma Murauer war unser erster Tool-O-Mat-Kunde in Österreich und hat auch breites Sortiment unserer Werkzeuge im Einsatz“, unterstreicht Andreas Brunhofer, Anwendungstechniker bei WNT. „Deshalb haben wir die Firma Murauer auch bei der europaweit durchgeführten Markterprobung für unsere neue Serie miteinbezogen“, ergänzt er.

Neue Geometrien für verbesserte Spanentwicklung

„Für die Dragonskin-Plattenserie wurden neue Werkzeuggeometrien entwickelt. Die NM19 Spanleitstufe eignet sich besonders für den mittleren bis leichten Schruppbereich. Als Weiterentwicklung der WMR Leitstufe führt dabei die großzügig dimensionierte und geschliffene Auflagefläche zu einer gleichmäßigen Verteilung der Schnittkräfte. Der neue Spanbrecher XU dagegen ist für die konturnahe Bearbeitung, Kopierarbeiten mit wechselnder Schnitttiefe bis hin zum leichten Schruppen bestens geeignet. Er deckt damit einen besonders großen Zerspanungsbereich ab. Der Fokus der -XU liegt auf langspanenden Werkstoffen. Außerdem verfügen die neuen Platten über eine verbesserte CVD-TiAlN-Beschichtung namens Dragonskin, die der neuen Serie ihren Namen gibt“, geht Brunhofer ins Detail.

Als wesentliche Merkmale hebt der Anwendungstechniker die Bildung von sehr kleinen Spänen und einen wesentlich verbesserten Temperaturabtransport hervor. Dies wird durch einen besonderen Schichtaufbau erreicht, bei dem die Unterlagsschicht eine höhere Zähigkeit aufweist. In Kombination mit der gesteigerten Haftfähigkeit der Deckschicht konnte die Gesamtschichtstärke gesteigert werden. Zusätzlich weist die neue Beschichtung eine extrem glatte Oberfläche auf, was sich positiv auf die Kontaktreibung zwischen Span und Spanfläche auswirkt.

Erstaunliche Performancesteigerung

Der Test bei Murauer wurde am Beispiel einer WNMG 080412 XU Drehplatte durchgeführt. Diese neue Platte wurde bei der Bearbeitung eines Serienteils von Murauer einer bestehenden WNT-Schneidplatte sowie Wettbewerbsplatten gegenüber gestellt. Die Bearbeitungsprogramme blieben zu diesem Zweck unverändert. So wurden bei gleicher Schnittaufteilung lediglich die Schnittparameter verändert. Werkstückwerkstoff war ein 1.6582 Vergütungsstahl 34CrNiMo6 mit 1.160 N Zugfestigkeit. „Im Test konnten wir mit einer einzigen Schneide 180 statt bisher 150 Teile herstellen und gleichzeitig die Schnittgeschwindigkeit von 150 m/min auf 180 m/min erhöhen“, schildert Hermann Murauer jun. die Ergebnisse.

Konkret wurde mit der Sorte HCX1115 (ISO P15) gearbeitet, die speziell für glatte Schnitte bei stabilen Schnittverhältnissen und kontinuierlichem Schnitt geeignet ist. In der Drangonskin-Serie sind auch die Sorten HCX1125 (ISO P25), für Drehoperationen vom Schlichten bis zur Schruppbearbeitung sowie HCR1135 (ISO P35), für Schnitte bei labilen und schwierigen Bedingungen, erhältlich.

Klare Ausrichtung

Rund 50 Prozent der verwendeten Schneidplatten bei Murauer stammen von WNT. Es kommen DCMT/CCMT als Positivdrehplatten und WNMT/CNMG als Negativdrehplatten, sowie FX und GX-Stechwerkzeuge zum Einsatz. Wendeplattenbohrer im Durchmesserbereich von 18 mm bis 50 mm und Hartmetallbohrer bis 15 mm, sowie Gewindebohrer bis M20 runden das eingesetzte WNT-Werkzeugportfolio ab.

„WNT ist für uns ein sehr wichtiger Werkzeuglieferant. Wir schätzen die Beratungskompetenz sehr – speziell wenn es darum geht, bei unbekannten Materialien das geeignete Werkzeug auszuwählen“, kommentiert Murauer jun. die Zusammenarbeit. „Außerdem hat es uns schon oft geholfen, dass bei einer Werkzeugbestellung bis 19 Uhr das Werkzeug am Folgetag bis 12 Uhr angeliefert wird“, so Murauer abschließend. Ermöglicht wird dies durch eine gut eingespielte Logistik bei WNT. Sämtliche Werkzeuge werden vom Firmensitz im bayerischen Kempten weltweit versandt.

Hermann Murauer jun.
Geschäftsführer Murauer GmbH &Co KG

„Uns ist wichtig, dass die Mitarbeiter in der Werkzeugauswahl den Überblick behalten können. Darum versuchen wir möglichst viele Bearbeitungsschritte, mit einer geringen Varianz an Werkzeugen abzuwickeln. Da bietet uns WNT sehr gute Möglichkeiten.“

Andreas Brunhofer
Anwendungstechniker bei WNT Deutschland GmbH

„Die perfekte Kombination aus Hochleistungssubstraten und neuartiger Beschichtungsstruktur bei der neuen Dragonskin-Serie ermöglicht hohe Schnittgeschwindigkeiten und gesteigerte Prozesssicherheit. “

Infos zum Anwender

Das vor über 300 Jahren aus einer Schmiede entstandene Familienunternehmen beschäftigt auf rund 5.000 m² Produktionsfläche 40 Mitarbeiter. Neben der Produktion von Stützrädern für landwirtschaftliche Fahrzeuge bietet die Murauer GmbH & Co KG Lohnfertigungsleistungen im Bereich CNC-Drehen, Laserschneiden und Abkanten. Mit 27 CNC-Drehbearbeitungszentren kann das Unternehmen flexibel und schnell auf Kundenanforderungen reagieren, oft mit Fertigstellung am gleichen Tag.

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