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TOYODA MITSUI EUROPE GmbH Michael Steiner: Geschäftsführer-Duo mit starken Zielen

INTERVIEW Mit einer neuen deutsch-japanischen Führungsspitze ist Toyoda Machinery Europe, in Österreich vertreten durch die Georg Nemeth Werkzeugmaschinen GmbH, 2017 an den Start gegangen. Die europäische Niederlassung des internationalen Herstellers von Werkzeugmaschinen und Anbieters von zukunftsweisenden Zerspanungslösungen verfolgt ehrgeizige Ziele: Neben der Kräftigung des Wachstumskurses setzen die beiden Geschäftsführer Michael Steiner und Yukinaga Hirano auf die erfolgreiche Etablierung von innovativen Produktionslösungen wie Internet of Everything, Skiving oder der eigenen Toyoda-Steuerung. Im Interview erklären Steiner und Yukinaga ihre Ziele für Toyoda Machinery Europe.

Im Interview erklären die beiden Geschäftsführer Michael Steiner und Yukinaga Hirano ihre Ziele für Toyoda Machinery Europe.

Im Interview erklären die beiden Geschäftsführer Michael Steiner und Yukinaga Hirano ihre Ziele für Toyoda Machinery Europe.

Welche Technologien zeichnen Toyoda Machinery aus?

Steiner: Neben der hohen Qualität, für die japanische Werkzeugmaschinen bekannt sind, denken wir bei Toyoda schon einen Schritt weiter. Wir setzen zum Beispiel sehr stark auf neue Technologien und das Feld Internet of Everything. Unter IoE verstehen wir die Verknüpfung der gesamten Produktionsumgebung inklusive der Mitarbeiter. Die Maschine ist dann nur noch ein Teil des Ganzen.

Hirano: Derzeit fragt jeder nach den Kosten pro Teil. Dieser Punkt wird auch in Zukunft ein Faktor bleiben, aber nur einer unter anderen. Wir fragen uns darüber hinaus: Was passiert für den Kunden in den nächsten zehn Jahren? Man kann sagen, dass wir hier die im Toyoda-Konzern entwickelte Kanban-Innovation fortführen – nur auf einem höheren technologischen Niveau. Die Lösungen zum IoE stellte unser Mutterkonzern JTEKT übrigens auch auf der Hannover Messe aus.

Welche Vorteile hat der Anwender und Kunde von der neuen Technologie?

Steiner: Die ganzheitliche und langfristige Betrachtung des Fertigungsprozesses bringt viele Vorteile. Zum Beispiel reduzieren wir die Ausfallzeiten der Maschine, unter anderem auch weil wir effizienter mit der Maschine und den Werkzeugen umgehen. IoE oder Industrie 4.0 heißt aber auch, dass der Bedarf an Werkstücken exakt bestimmt wird. Und auch wenn es einfach klingt: Wir produzieren nur so viele Teile wie wirklich gebraucht werden, überschüssige Lagerhaltung wird vermieden. Dieser Punkt wird bei immer kleineren Stückzahlen, einer höheren Variantenvielfalt und einer immer flexibleren Fertigung immer wichtiger.

Wie ist die aktuelle Entwicklung von Toyoda?

Steiner: Vor vier Jahren hatten wir auf dem deutschen Markt einen harten Einschnitt. Nach der Insolvenz und späteren Trennung vom deutschen Vertriebspartner ging es für Toyoda zuerst darum, für die deutschen Kunden einen guten Service und eine zeitnahe Ersatzteilversorgung aufzubauen.

Hirano: Jetzt sind wir an einem Punkt, an dem wir auf einer guten Basis weiter aufbauen können. Wir wollen unseren Kundenstamm weiter vergrößern und zudem den Anteil an Systemlösungen erhöhen.

Das horizontale Bearbeitungszentrum FH500J erzielt auf geringer Stellfläche ein Maximum an Produktivität. Mit der größeren 500er-Palette bietet sich diese Maschine als Einstieg oder Zusatz in der teil- oder vollautomatisierten Fertigung an.

Das horizontale Bearbeitungszentrum FH500J erzielt auf geringer Stellfläche ein Maximum an Produktivität. Mit der größeren 500er-Palette bietet sich diese Maschine als Einstieg oder Zusatz in der teil- oder vollautomatisierten Fertigung an.

Welche Ziele haben Sie für Österreich?

Steiner: In Österreich haben wir mit der Firma Georg Nemeth Werkzeugmaschinen einen sehr erfahrenen Partner. Auch in unserem Nachbarland wollen wir die Kundenbasis weiter vergrößern und mit unseren Systemlösungen punkten.

Herr Steiner, Sie sind nach sieben Jahren wieder zu ihren Wurzeln bei Toyoda zurückgekehrt, warum?

Steiner: Bei Toyoda werden nicht nur aktuelle Maschinen verbessert. Hier kann ich eine klare Vision für die Zukunft erkennen. Das zeigt sich darin, wie Toyoda sich den kommenden Herausforderungen stellt. Beispiele hierfür sind nicht nur das Thema IoE sondern auch bei der Entwicklung der Skiving Technology für die Getriebefertigung. Diese Technologie wird mit der Entwicklung der E-Mobilität an Bedeutung gewinnen.

Bei Toyoda Europe in Krefeld arbeiten Japaner und Deutsche in einem europäischen Team. Wie lassen sich die verschiedenen Kulturen zusammenführen?

Hirano: Wir versuchen vor allem, die Stärken der beiden Kulturen zu bündeln. Für uns als Japaner ist der permanente und enge Kontakt zu Kunden sehr wichtig – auch in Zeiten, in denen der Kunde gerade nicht investiert. Denn wir denken noch stärker in langfristigen Partnerschaften. Und bei der deutschen Geschäftsmentalität gefällt mir zum Beispiel die klare Art und Kommunikation sowie das zielgerichtete Denken.

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