interview

Bimatec Soraluce: Technologischer Vorreiter am Markt

Bimatec Soraluce ist ein führender Anbieter im Bereich Groß-, Fräs-, Dreh- und Schleifzentren, Multitasking-Lösungen und automatisierte Systeme. Wir sprachen während des Soraluce Summit in Bergara mit Thilo Borbonus, geschäftsführender Gesellschafter von Bimatec Soraluce, über die neu vorgestellte Dynamic Line, die wirtschaftliche Situation und den österreichischen Markt.

Der Soraluce Summit 2024 steht für unsere DNA, die sich aus Technologieführerschaft, Wachstum, Entschlossenheit und unermüdlichem Engagement zusammensetzt. Thilo Borbonus, geschäftsführender Gesellschafter von Bimatec Soraluce.

Der Soraluce Summit 2024 steht für unsere DNA, die sich aus Technologieführerschaft, Wachstum, Entschlossenheit und unermüdlichem Engagement zusammensetzt. Thilo Borbonus, geschäftsführender Gesellschafter von Bimatec Soraluce.

Herr Borbonus, anlässlich der Soraluce Summit hier in Bergara stellen Sie die neue Dynamic Line vor. Was kann man sich darunter vorstellen und wie profitieren Ihre Kunden davon?

Die Dynamic Line steht für modernste Technologie und höchste Effizienz. Mit den Hochgantry Portalfräsmaschinen setzen wir neue Maßstäbe in der Präzisionsbearbeitung und bieten unseren Kunden flexible und leistungsstarke Lösungen an. Die Maschinen der Dynamic Line wurden für die Bearbeitung komplexer, hochpräziser Werkstücke mit enormer Leistung entwickelt. Das Besondere an diesen Maschinen ist, dass uns hier der Spagat zwischen Schwerzerspanungsmaschine und Hochgeschwindigkeitsmaschine gelungen ist. Typische Merkmale unserer Maschinen sind Dynamik und Schnelligkeit, aber trotzdem eine hohe Steifigkeit und eine sehr hohe Leistung – und all diese Vorteile beherrscht die neue Linie souverän.

Herzstück der Zerspanleistung sind die eigens entwickelten und produzierten Fräsköpfe. (Bilder x-technik)

Herzstück der Zerspanleistung sind die eigens entwickelten und produzierten Fräsköpfe. (Bilder x-technik)

Wurde dieser Maschinentyp von Ihren Kunden gefordert?

Wir haben gesehen, dass dafür ein Markt vorhanden ist. Und zwar nicht nur ein Markt, sondern ein stetig steigender Markt und deswegen haben wir uns entschieden, hier einzusteigen. Es war auch eine schöne Möglichkeit, unser Portfolio zu erweitern, da viele unserer Kunden immer mehr in den Portalbereich gehen. Wir haben ja schon vor zehn Jahren damit begonnen, nun haben wir den Kreis geschlossen und das ist auch gut so.

Thilo Borbonus, geschäftsführender Gesellschafter von Bimatec Soraluce.

Thilo Borbonus, geschäftsführender Gesellschafter von Bimatec Soraluce.

Einer der wichtigsten Komponenten in Ihrer Maschine sind die eigens entwickelten und produzierten Fräsköpfe. Können Sie das ein wenig konkretisieren, was ist das Besondere daran?

Unsere Fräsköpfe gehören, oder besser gesagt sind, im Markt mit Sicherheit die zuverlässigsten und die genauesten. Die Konstruktion, die komplette Fertigung, die Montage und die Qualitätskontrolle der Fräsköpfe erfolgen in eigenem Hause und sind die Basis für unseren Erfolg. In den Fräsköpfen steckt unser Know-how, unsere Innovation und mehr als 30 Jahre Erfahrung am Markt. Was an dieser Stelle noch zu erwähnen wäre: Dank unserem modularen Aufbau und durch unser modulares Konzept können wir mit unserem Standardbaukasten quasi jeden Fräskopf für unsere Kunden als Standardfräskopf bauen – so wie er ihn haben möchte, genau nach seinen Vorgaben und Spezifikationen. Das finden sie so kein zweites Mal auf dem Markt und da unterscheiden und heben wir uns auch deutlich ab gegenüber unseren Mitbewerbern.

Soraluce verfügt über eine lange Tradition im Großmaschinenbau. Wo sehen Sie die besonderen Stärken?

Soraluce war schon immer der technologische Vorreiter am Markt. Wir waren z. B. die ersten mit einer Linearführung bei den Fräsmaschinen, unsere Schwenk- und Automatikfräsköpfe waren die ersten am Markt und die anderen sind uns dann gefolgt. Wir waren also immer schon der Gejagte und versuchen seither, diesen Vorsprung durch gute Ideen, durch Zuhören und durch ständige Innovationen zu verteidigen. Dem Kunden zuhören, das ist ein sehr wichtiger Punkt. Sie müssen den Kunden verstehen, wissen was er macht, welche Werkstücke er fertigt und welche Probleme und Wünsche er hat. Wir bei Bimatec Soraluce sind sehr technisch orientiert, nicht vertriebsorientiert. Unser Fokus liegt immer auf dem Werkstück und dem Maschinenbediener und über das geforderte Werkstück verkaufen wir auch unsere Maschinen. Soll heißen, wir wollen nicht nur eine Maschine verkaufen, wir wollen unsere Kunden ein Leben lang begleiten und sie dadurch auch ein Stück erfolgreicher machen.

Apropos Präzision, dafür braucht es auch eine hohe Fertigungstiefe, oder nicht?

Ja, um hochpräzise zu sein, braucht es eine hohe Fertigungstiefe. Sie brauchen aber auch ein unglaubliches Know-how in der Bearbeitung und nicht zuletzt einen sehr guten Maschinenpark und last, but not least sehr gute Mitarbeiter. Ich sage immer, Präzision ist Fleißarbeit. Sie müssen wollen, sehr viel dafür investieren und sie dürfen bei der Bearbeitung niemals auf die Zeit schauen, sondern immer auf das Ergebnis.

Sie fertigen nicht nur gute Maschinen, sondern bieten auch Pakete wie das DAS, DWS usw. an. Sind diese Systeme für alle Kunden zu empfehlen?

Nein, das muss man schon sehr individuell betrachten und sie müssen wissen, was ihr Kunde braucht und was Sinn macht. Fragen wie: Will er schneller werden, präziser, mehr Automation, Spindellaufzeiten erhöhen, Prozesse optimieren usw. Wir haben für jede dieser Anforderungen und für die unterschiedlichsten Kundengruppen verschiedene Pakete und auch Einzellösungen, um genau diese Wünsche zu erfüllen. Wir bieten hier eine Menge Innovationen an, wie z. B. Tools für die automatische Maschinenzustandsanalyse, Lösungen für die Digitalisierung der Anlagen, das gezeigte aktive Dämpfungssystem DAS – ein intelligentes System, das den Bearbeitungsprozess überwacht und selbstständig die beste Methode zur Eliminierung von Vibrationen auswählt oder auch das aktive Dämpfungssystem DWS (Dynamic Workpiece Stabilizer), welches das Rattern bei der Bearbeitung leichter und für Vibrationen anfälliger Werkstücke eliminiert und noch vieles mehr.

Themenwechsel: Wie ist die aktuelle wirtschaftliche Situation im Unternehmen?

Wir sind sehr zufrieden. Unsere Auftragsbücher sind voll und wir steuern auf ein sehr gutes Geschäftsjahr hin. Was wir aber auch sehen ist, dass der Kernmarkt Deutschland schwächelt, auch was die Nachfrage nach Standard-, kleine Fahrständer- oder Bettfräsmaschinen betrifft. Dafür ist die Nachfrage nach Sonderanlagen und Portalmaschinen sehr erfreulich und wir sind froh, dass unser Unternehmen auf mehreren gesunden Beinen steht.

Wie sehen Sie Deutschland bzw. den D-A-CH-Raum aufgestellt und was muss passieren, damit Europa konkurrenzfähig bleibt?

Ganz ehrlich, Deutschland ist momentan nicht mehr wettbewerbsfähig und ich kann durchaus verstehen, dass viele Unternehmen ins Ausland abwandern. Denken Sie nur an die zu hohen Lohnkosten, Energiekosten, Inflation usw. Was muss passieren? Vieles, aber das würde den Zeitrahmen jetzt sprengen. Nur eines – ich höre z. B. immer wieder Facharbeitermangel. Was wir in Deutschland haben, ist nicht der Facharbeitermangel, das ist meiner Meinung nach der Arbeitermangel. Es gibt schlicht und einfach zu wenige Menschen, die arbeiten wollen. Arbeit muss wieder attraktiv werden und es muss sich lohnen zu arbeiten. Hier ist die Politik gefordert.

Und wie sehen Sie den österreichischen Markt?

Österreich ist und war schon immer ein sehr wichtiger, konstanter und innovativer Markt für uns. Die Anlagen, die wir nach Österreich liefern, haben meistens sehr hohe Anforderungen und sind technologisch immer sehr gut ausgestattet. Wir sind sehr zufrieden, wie es in Österreich für uns läuft.

Danke für das Gespräch.

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